Minischwein als Haustier

Schweine

Minischweine als Haustiere

Minischweine sind beliebte Haustiere. Sie sind klug, stinken nicht und werden sogar stubenrein. Aber trotz ihres Namens können sie bis zu 100 Kilogramm schwer werden.

Von Michael Ringelsiep

Kann man Minischweine als Haustiere halten?

Mehrere tausend Minischweine tummeln sich inzwischen in deutschen Wohnzimmern und Gärten. Sie machen "Sitz", "Platz" und Männchen, betteln am Esstisch, gehen mit ihren Besitzern joggen oder schlafen auf dem Sofa vor dem Fernseher ein.

Denn die kleinen Schweine sind noch intelligenter als Hunde. Richtig gehalten und erzogen, sind sie verspielte, anhängliche Hausgenossen mit Charakter. Richtige Schmusetiere.

Aber Achtung, der Begriff "Mini" bedeutet nicht automatisch klein. Das Endgewicht von Minischweinen variiert zwischen zwölf und 100 Kilogramm. Die Tiere wachsen bis zu einem Alter von vier bis fünf Jahren und sind bereits mit neun Monaten geschlechtsreif.

Nur wer das Alter der Elterntiere kennt, kann deshalb abschätzen, wie groß die Ferkel werden. Minischweine können bis zu 15 Jahre alt werden. Die Anschaffung sollte deshalb gut überlegt sein.

Minischwein rennt über eine Wiese

Minischweine sind verspielt wie Hunde

Woher kommt das Minischwein?

Ursprünglich stammen die Minischweine aus Göttingen. Forscher züchteten die Tiere Anfang der 1960er-Jahre speziell für ihre Versuchslabore. Sie kreuzten gezielt kleine Rassen ein, um Futter- und Platzkosten zu senken.

Ein normales Zuchtschwein aus der Landwirtschaft wird an die 300 Kilogramm schwer, die Göttinger Minis wiegen gerade 50 bis 60 Kilogramm.

Aus ihnen entstanden weitere Rassen wie zum Beispiel das Münchner Miniaturschwein, das Wiesenauer Miniaturschwein, der Bergsträßer Knirps, das Minnesota Minipig oder das Vietnamesische Hängebauchschwein.

Als die Forscher 1994 die Zucht aufgaben, nahmen viele Pfleger die Tiere mit nach Hause. Dem Minischwein glückte so über die Labors der Sprung aus dem Stall aufs Sofa.

Was brauchen Minischweine?

Bei der Haltung von Minischweinen ist vor allem wichtig, dass ein ausreichend großes Gelände mit einem Innenstall oder einer wetterfesten Hütte zur Verfügung steht. Außerdem sollte man niemals ein Schwein allein halten. Sie sind Rottentiere und deshalb stets bestrebt, einen möglichst hohen Rang innerhalb der sozialen Gruppe zu erreichen.

Dies kann besonders im Zusammenleben in einer Familie mit Kleinkindern zu Problemen führen. Minischweine akzeptieren diese kleinen krabbelnden Lebewesen namens Babys, ähnlich wie Hunde, nicht als ranghöhere Sozialpartner.

Wer ein Schwein hält, muss auch mit seiner ewigen Suche nach Fressbarem und der Lust am Wühlen fertig werden. Auch Besucher haben es bei Minischweinen nicht leicht. Die Tiere versuchen, Eindringlinge zu vertreiben, indem sie nach ihnen stoßen oder schnappen. Für das Minischwein ist die Familie seine Rotte und das Heim sein Revier.

(Erstveröffentlichung 2008. Letzte Aktualisierung 19.09.2018)

Quelle: WDR

Darstellung: