Winkelspinne auf Frauenhand

Angst

Die Kurve der Angst

Seit der Erfindung von Lügendetektoren wissen wir: Angst ist messbar. Die Angstreaktion macht sich in den Gehirnströmen bemerkbar, die der Detektor erfassen kann.

Von Kai Althoetmar

Im Versuch reagierten zwei Testpersonen auf den Anblick einer Spinne. Ihre Gehirnströme wurden gemessen und in vergleichenden Kurven abgebildet. Eine Person ist Spinnenphobiker, hat also Angst vor Spinnen (rote Kurve), die zweite Person hat keine Spinnenphobie (grüne Kurve).

Dass die grüne Kurve der Person ohne Spinnenangst beim Erscheinen der Spinne ebenfalls deutlich ausschlägt, lässt sich dadurch erklären, dass sich viele vor dem Tier ekeln. Im Vergleich dazu schlägt die rote Kurve des Spinnenphobikers gleichzeitig wesentlich stärker aus und beruhigt sich auch erst deutlich später wieder.

Die Grafik zeigt ein Diagramm mit einer stark ausschlagenden roten und einer gemäßigt ausschlagenden grünen Kurve.

Hirnstrommessung mit Spinnenphobie (rot) und ohne (grün)

Frauen reagieren am häufigsten phobisch auf Spinnen. Mit einer Angsttherapie können solche Phobien zumindest vorübergehend wegtrainiert werden. Ein Spinnenphobiker wäre dann sogar in der Lage, eine Spinne in die Hand zu nehmen. Das Angstgedächtnis würde jedoch bleiben.

(Erstveröffentlichung 2002. Letzte Aktualisierung 21.01.2020)

Quelle: WDR

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