Eifel

Burgen, Schlösser und Klöster in der Eifel

Die Eifel ist eine kulturhistorisch reiche Region. Zahlreiche Burgen, Schlösser und Abteien haben ihre Geschichte geprägt. Mit ehemals mehr als 140 Burgen gilt die Eifel als eine der burgenreichsten Regionen Deutschlands.

Von Sandra Kampmann und Tobias Aufmkolk

Viele der Eifel-Burgen sind heute nur noch Ruinen, doch wer der europäischen Burgenstraße "Gottfried von Bouillon" durch das hügelige Eifelland folgt, kann noch so manches Kloster, Schloss oder eine mittelalterliche Burg entdecken.

Burg Eltz

Die Burg Eltz zählt zu den bedeutendsten und schönsten Burgenanlagen Deutschlands. Die Burg, die zu Beginn des 12. Jahrhunderts als befestigte Wohnanlage erbaut wurde, thront auf einem 70 Meter hohen Felskopf zwischen den bewaldeten Hügeln über dem Tal der Eltz.

Im Jahr 1157 wurde die Burg das erste Mal urkundlich erwähnt. Kaiser Friedrich I. Barbarossa besiegelte in diesem Jahr die Schenkung der Burg an den Grafen Rudolf von Eltz. Die Gründung der Burg fällt damit in die Blütezeit des mittelalterlichen Burgenbaus in der Eifel.

Unter der Herrschaft der Staufer entstanden zwischen dem späten 11. Jahrhundert bis ins 13. Jahrhundert hinein zahlreiche Burganlagen in der Eifel. Die Burg Eltz wurde im Laufe der folgenden Jahrhunderte immer wieder erweitert und verändert. Daher vereint der Bau mit seinen prachtvollen Wohntürmen sowohl mittelalterliche Baukunst als auch Renaissance-Architektur.

Die Bauherren ließen die "Eltz" zudem an einer wichtigen Handelsstraße errichten, die das fruchtbare mittelrheinische Becken mit der Mosel verband. Die Burg Eltz gehört zu den wenigen Burganlagen, die nie verwüstet oder erobert wurden. Seit mehr als 800 Jahren ist die Burg im Besitz der Familie Eltz, die heute zwar nicht mehr dort wohnt, aber das historische Bauwerk für die Öffentlichkeit zugänglich hält.

Burg Eltz | Bildquelle: WDR/Photopress/Alexander Fuhrmann

Die Nürburg

Im Gegensatz zur Burg Eltz steht von der Nürburg heute nur noch eine Ruine. Bereits um 1150 nach Christus erbaute Graf Ulrich von Are auf dem "schwarzen Berg" eine weitläufige Burganlage.

Diese fiel 1290 an das Kölner Erzbistum, da das Geschlecht der "Herren von Nürburg und Are" keinen männlichen Nachfolger mehr hatte. Das Bistum baute die Burg bis zum 15. Jahrhundert zu einer starken Befestigungsanlage mit 400 Meter langen Umfassungsmauern aus.

Allerdings waren vor dem mittelalterlichen Bau schon die Römer auf eine ähnliche Idee gekommen: Sie bauten auf dem Bergplateau eine weitläufige Festungsanlage. Vermutlich wählten sie – genau wie der Graf von Are später – den knapp 700 Meter hohen Vulkankegel als Bauplatz aus, da sich von der Spitze des Berges eine gute Sicht über die gesamte Eifel bietet. Zur Sicherung der im Tal liegenden Römerstraße war dies ein idealer Platz.

Heute ist die Nürburg weltweit bekannt, allerdings hauptsächlich wegen der unterhalb der Burg liegenden Rennstrecke, die früher die längste der Welt war. Im Jahr 1925 wurde mit dem Bau begonnen, damals eine Art Konjunkturprogramm in der von Krisen geschüttelten Weimarer Republik.

1927 wurde der 28 Kilometer lange Kurs feierlich im Rahmen des Eifelrennens für Motorräder eingeweiht. Die Grundform der heutigen Formel-Eins-Strecke entstand allerdings erst 1984. Dabei wurde unter anderem der Streckenverlauf auf etwa 4,5 Kilometer drastisch gekürzt.

Nürburgring | Bildquelle: imago

Abtei Maria Laach

Der Bau an der heute weltberühmten Abtei Maria Laach begann im Jahr 1093. Stiftsherr war der kinderlose Pfalzgraf Heinrich von Laach, der das Kloster zu Ehren der heiligen Maria und des heiligen Nikolas gründen ließ.

Nur wenige Jahrzehnte später, im Jahr 1127, wurde das noch nicht fertige Kloster von Benediktinermönchen besiedelt. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte machten die Mönche das Land urbar, aus einer sumpfigen Moorlandschaft wurde eine idyllische Kulturlandschaft.

Erst mit der Besetzung der linksrheinischen Gebiete durch Frankreich im Jahr 1802 kam das klösterliche Leben zum Erliegen. 1820 kaufte der preußische Regierungspräsident Daniel Heinrich Delius das Kloster und nutzte es für sich und seine Familie als Wohngebäude.

1863 kauften Jesuiten der Familie Delius die Gebäude ab und richteten dort für knapp 30 Jahre eine Ordensschule ein. 1892 boten sie dann den gesamten Gebäudekomplex erneut den Benediktinern an, die seitdem wieder die Geschicke des Klosters leiten.

Heute ist Maria Laach ein Touristenmagnet für Gläubige aus der ganzen Welt. Der Klosterbetrieb umfasst unter anderem einen Buchverlag, ein Hotel, Gärtnereien, Obstplantagen, eine Kunstschmiede-Werkstatt und eine Glockengießerei.

Klosterkirche Maria Laach | Bildquelle: WDR/Rainer Unkel

Schloss Bürresheim

Das Schloss in der Nähe von Mayen liegt versteckt über einem schmalen Tal, wo die Flüsse Nette und Nitz zusammenlaufen. Im 12. Jahrhundert erbaut, gehört es zu den wenigen Schlössern, die kontinuierlich vom 12. bis zum 17. Jahrhundert von Adelsfamilien bewohnt und nie zerstört worden sind.

Das Spannende daran: 700 Jahre rheinische Adels- und Wohnkultur sind hier unter einem Dach vereint. Der Besucher bekommt einen Einblick, wie die Menschen in anderen Jahrhunderten lebten, welche Möbel und Gemälde sie besaßen, wie sich die Architektur änderte.

Schloss Bürresheim mit seinen vielen Türmen zeigt Stilelemente aus allen Epochen: vom mittelalterlichen Bergfried bis zum barocken Prunkportal aus dem 17. Jahrhundert. Bis 1938 war das Schloss in Adelsbesitz, dann wurde es an die Preußische Rheinprovinz veräußert und ist heute im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz.

Schloss Bürresheim | Bildquelle: WDR/Bildagentur Huber