Georgien

Von Martina Janning

Das Land zwischen Kaukasus und Schwarzem Meer

Das Bergdorf Uschguli ist nur über eine unbefestigte schmale Holperpiste zu erreichen. Uschguli liegt im Großen Kaukasus in der Region Swanetien auf einer Höhe von 2200 Metern und gehört zu den höchstgelegenen dauerhaft bewohnten Dörfern Europas. Bis zu sechs Monaten im Jahr liegt hier oben Schnee.

Atemberaubende Natur im Großen Kaukasus mit seinen 5000 Meter hohen Gipfeln. Die Region Swanetien im Großen Kaukasus ist bekannt für ihre zahlreichen Wehrtürme. Die mächtigen Steintürme wurden im Mittelalter zur Verteidigung gebaut und erzählen von der kriegerischen Vergangenheit der Swanen. Sie dienten den Familien im Dorf aber auch als Schutz vor Lawinen.

Tiflis, die Hauptstadt Georgiens, mit Blick auf den Präsidentenpalast. In der "Röhrenkonstruktion" davor ist ein Konzerthaus untergebracht. Die Architektur in Tiflis ist vielfältig und reicht von orthodoxen Kirchen bis zu modernistischen Sowjetbauten. Tiflis ist die größte Stadt Georgiens, über 1,1 Millionen Menschen leben hier. Die Einheimischen nennen Tiflis "Tbilissi".

Das Kloster Dawit Garedscha wurde im 6. Jahrhundert von syrischen Missionaren gegründet, um die Christianisierung Georgiens voranzutreiben. Einem der Missionare, dem heiligen Dawit, werden zahlreiche Wunder zugeschrieben. Seit seiner Gründung wurde das Kloster mehrfach umgebaut und erweitert. Die Klosteranlage liegt etwa 100 Kilometer von Tiflis entfernt – in der Nähe der Grenze zu Aserbaidschan.

Ein Tänzer des georgischen Nationalballetts "Sukhishvili". Das Ballett hat die kommunistische Unterdrückung genauso überlebt wie den Kalten Krieg und die Auflösung der Sowjetunion. Zu seinen Bewunderern zählte Josef Stalin ebenso wie Elvis Presley. Dass Männer auf der ganzen Spitze tanzen, ist ungewöhnlich und hat in Georgien Tradition.

Auch ohne die bunte Illumination wäre die Prometheus-Höhle ein Hingucker. Die Höhle besteht aus mehreren Sälen und einem unterirdischen See. Die Prometheus-Höhle wurde erst 1984 entdeckt und ist seit 2012 für Besucher zugänglich. Sie befindet sich etwa 20 Kilometer von der Stadt Kutaisi entfernt.

Die kleine Stadt Gori ist der Geburtsort von Josif Wissarionowitsch Dshugaschwili, besser bekannt als Stalin. Ihm wurde in Gori ein Museum gewidmet, das über das Leben des kommunistischen Revolutionärs und Diktators berichtet. Kritische Töne über Stalins Wirken fehlen hier weitgehend. Die georgische Bevölkerung steht Stalin gespalten gegenüber. Gori liegt in Zentralgeorgien.

Die Höhlenstadt Wardsia wurde im 12. Jahrhundert in einer Wand des Bergs Eruscheti als Grenzfestung erbaut. Die Höhlen sind durch Tunnel, Treppen und Terrassen miteinander verbunden. Ursprünglich waren 3000 Wohnungen auf bis zu sieben Stockwerken errichtet, dazu unter anderem eine Kirche, eine Bibliothek, Bäckereien, Ställe und Badebassins. Heute sind noch rund 750 Räume erhalten. Wardsia liegt im Kleinen Kaukasus.

Im Weinanbaugebiet Kachetien werden Weine noch nach traditioneller georgischer Art hergestellt. Dazu kommen die Trauben mit Haut und Stielen in ein großes Tongefäß, einer Kwewri, und werden monatelang verschlossen im Boden vergraben und unter konstanten Temperaturen vergärt. Dabei dringt durch die Poren der Tonamphore kaum Sauerstoff. Georgischer Wein wird seit der Antike so hergestellt.

Die "georgischen Snickers" bestehen aus aufgefädelten Nüssen und Sirup aus Trauben oder Granatäpfeln. In der Antike sollen die bunten Knabberstangen Soldaten als Wegzehrung gedient haben. Die Süßigkeit heißt Tschurtschchela und ist in Georgien äußerst beliebt. Die Zubereitung ist aufwendig, da die Nüsse mehrere Male in den Sirup getaucht und zum Trocknen in die Sonne gehängt werden. Am Anschluss müssen sie zwei bis drei Monate reifen. Danach ist das Konfekt weich.

Die Stadt Batumi am Schwarzen Meer vereint eine malerische Altstadt mit einer eindrucksvollen Skyline am neuen Batumi-Boulevard. Casinos sollen Gäste aus der nahen Türkei anlocken, wo Glücksspiele verboten sind. Batumi ist auch wegen seines Hafens bekannt, der der größte Georgiens ist.

Im Waschlowani-Nationalpark gibt es Halbwüsten, Blumenteppiche und bizarre Feldformationen. Der Nationalpark liegt an der Grenze zu Aserbaidschan in der Provinz Kachetien. Er wurde 1935 gegründet und ist ein streng geschütztes Gebiet. Er hat ein sehr trockenes Klima und zeichnet sich durch seine wilden Pistazienwälder aus.

Stand: 10.08.2022, 14:00 Uhr

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