Katalonien

Von Tobias Aufmkolk (WDR)

Die Vielfalt einer Region

In imposanter Lage thront das Kloster Sant Pere de Rodes über der wilden Küstenlandschaft der nördlichen Costa Brava. Vor mehr als 1000 Jahren gründeten Benediktiner das festungsartige Kloster aus Schutz vor Piratenüberfällen in 500 Metern Höhe.

Die Serra del Cadí-Moixeró liegt weitab von den touristisch überlaufenen Zielen Kataloniens. In den fruchtbaren Tälern wird noch vereinzelt Landwirtschaft betrieben und die wenigen Ortschaften haben sich einen sehr ursprünglichen Charakter bewahrt.

Knapp 30 Kilometer südwestlich von Figueres liegt einer der reizvollsten Orte Kataloniens: Besalú. Der intakte mittelalterliche Stadtkern des Ortes steht komplett unter Denkmalschutz und zieht aufgrund seiner Nähe zur Küste viele Tagesausflügler an.

Cadaqués hat sich trotz der Touristenströme, die auf den Spuren von Salvador Dalí tagsüber den Ort bevölkern, noch viel Ursprüngliches bewahrt. Gerade in den Abendstunden kann man sich davon überzeugen.

Das Cap de Creus ist der östlichste Zipfel des spanischen Festlandes. Die karge Felslandschaft um die Küste inspirierte besonders Dalí zu zahlreichen seiner Bilder. Er nannte das Kap ein "grandioses geologisches Delirium".

Alles ist in Figueres auf Salvador Dalí ausgerichtet. Selbst die Kirche, in der der exzentrische Maler getauft wurde, muss allabendlich mit der Kuppel des "Theatre-Museu Dalí" konkurrieren.

Der Pedraforca im "Parc Natural del Cadí-Moixeró" ist mit seinen 2497 Metern Höhe zwar nicht der höchste Berg Kataloniens, aber einer der bekanntesten. Der auch "katalanischer Kletterzacken" genannte Berg ist ein Eldorado für Kletterer. An Wochenenden und Feiertagen tummeln sich Hunderte von Besuchern auf seinen Gipfeln.

Vollkommen unerwartet erheben sich die bizarren Felsnadeln des Montserrat aus der Ebene. Das Kloster in diesem Gebirge, das übersetzt "zersägter Berg" heißt, ist der bedeutendste Wallfahrtsort in Katalonien und, nach Santiago de Compostela, der zweitwichtigste in ganz Spanien.

Inmitten von Weinbergen liegt die riesige, von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärte Klosteranlage von Poblet. Das 1150 gegründete Zisterzienserkloster ist die größte und bedeutendste Anlage dieses Ordens auf katalanischem Boden.

Das kleine Pyrenäen-Bergdorf Beget hat sich aufgrund seiner abgeschiedenen Lage noch den ursprünglichen Charme vergangener Jahrhunderte bewahrt. In seiner Umgebung kann man schöne Wanderungen durch ausgedehnte Wälder unternehmen.

Im Ebro-Delta mündet einer der größten Flüsse Spaniens ins Mittelmeer. Teile des Deltas sind seit 1983 als Naturschutzgebiet ausgewiesen, die anderen Teile dagegen werden als wichtigstes Reisanbaugebiet Kataloniens genutzt.

Die Provinzhauptstadt Girona hielt lange Zeit einen Dornröschenschlaf, bis zahlreiche Tagesausflügler von der Küste die Stadt entdeckten. Die hervorragend restaurierte Altstadt gilt als eine der schönsten Spaniens.

Der Fluss Ebro ist die Lebensader des südlichen Kataloniens. Er macht die Ebenen zu fruchtbaren Landstrichen, in denen zahlreiche Obst- und Gemüsesorten angebaut werden. Dörfer wie Miravet sind seit Jahrhunderten vom Wasser des Ebro abhängig.

Der kleine mittelalterliche Ort Pals ist wegen seiner Lage nahe der Costa Brava ein viel besuchtes Ausflugsziel. Nur fünf Kilometer von den Stränden entfernt, zieht er besonders an Markttagen Massen von Urlaubern an.

In der Antike war die Stadt Tarragona weitaus bedeutender als Barcelona. Zahlreiche römische Baudenkmäler zeugen noch von ihrer einstigen Größe. Doch auch die mittelalterlichen Bauwerke können sich sehen lassen, wie zum Beispiel die gotische Kathedrale "Santa Tecla".

Trotz einer langen touristischen Tradition und hoher Besucherzahlen wirkt der Ort Tossa de Mar nicht so verschandelt wie viele andere Orte an der katalanischen Küste. Das liegt zum einen an seiner Lage in einer kleinen Bucht, zum anderen an der vorausschauenden Fremdenverkehrspolitik seiner Stadtväter.

In dem kleinen Ort Organyà in den Vorpyrenäen wurde 1904 die älteste Handschrift in katalanischer Sprache entdeckt. Sie stammt aus dem 11. Jahrhundert und war in der kleinen Dorfkirche versteckt.

Stand: 08.07.2020, 11:59 Uhr

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