Leipzig

Von Johannes Eberhorn (WDR)

Stadtansichten aus der Messestadt

Der Augustusplatz mit – von links – dem Gewandhaus, in dem das gleichnamige berühmte Orchester spielt, dem Mende-Brunnen und dem City-Hochhaus, das im Volksmund auch "Weisheitszahn" genannt wird. Es ist 142,5 Meter hoch und beherbergt 120 Meter über dem Boden das höchstgelegene Lokal der Stadt.

Als Goethe in Leipzig studierte, besuchte er häufig das Restaurant "Auerbachs Keller", das er in seinem weltberühmten Drama "Faust" beschrieb. Seit 1525 wird hier Wein ausgeschenkt – durch den hohen Bekanntheitsgrad sind es inzwischen viele Tausend Liter pro Jahr. Außerdem geht jährlich noch einmal die gleiche Menge Bier über den Tresen.

Der Leipziger Hauptbahnhof ist seit seiner Eröffnung 1915 einer der größten Kopfbahnhöfe Europas. Seit 1997 ist außerdem auf 30.000 Quadratmetern ein Einkaufszentrum mit mehr als 220 Geschäften angeschlossen.

Das Mendelssohn-Haus aus dem Jahr 1844 wird dem Spätklassizismus zugeordnet und ist bis heute original erhalten. Das Gebäude beherbergt ein Museum über den Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy, der hier bis zu seinem Tod 1847 die letzten zwei Jahre seines Lebens verbrachte.

Schon seit Jahrhunderten finden in Leipzig zahlreiche Messen statt. 1996 wurde die neue Leipziger Messe eröffnet. Hier gibt es in regelmäßigen Abständen bekannte Warenschauen wie die "Games Convention" oder die Buchmesse.

Die 1912 gegründete Nationalbibliothek umfasst eine Sammlung von etwa 13,2 Millionen Medien – neben Büchern auch CDs, AV-Medien und zahlreiche Karten. Besonders stolz ist man auf die umfangreiche Kartensammlung, die über ein relativ vollständiges deutschsprachiges Kartenmaterial des 20. und 21. Jahrhunderts verfügt.

1989 trafen sich die Menschen in der Nikolaikirche zu Friedensgebeten und veranstalteten anschließend die berühmten Montagsdemonstrationen gegen das DDR-Regime. Die weiße Säule auf dem Kirchhof erinnert seit 1999 an den Ausgangspunkt der friedlichen Revolution.

Das Neue Rathaus ist seit 1905 Sitz der Leipziger Stadtverwaltung. Der Turm des Rathauses gehörte einst zur Pleißenburg und ist mit 115 Metern Höhe der höchste Rathausturm Deutschlands.

Ab 1895 verhandelte in diesem Gebäude das Reichsgericht, das damals höchste deutsche Gericht für Straf- und Zivilrecht. Nachdem hier zwischenzeitlich ein Museum beheimatet war, dient das Gebäude heute wieder seiner alten Bestimmung. Seit 2002 spricht hier das Bundesverwaltungsgericht Recht.

Das Völkerschlachtdenkmal wurde im Oktober 1913 zum 100. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig eingeweiht, bei der Frankreichs Kaiser Napoleon entscheidend von den verbündeten Armeen Preußens, Österreichs, Schwedens und Russlands geschlagen wurde. Das Denkmal wiegt etwa 300.000 Tonnen und ist der größte Denkmalsbau Europas.

Stand: 18.08.2020, 14:13 Uhr

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