Esel und Eselfohlen stehen auf der Wiese vor einem Stall.

Esel

Tipps zur Eselhaltung

Esel stammen von Wüstentieren ab, deshalb ist ihre Haltung in unserer Klimazone nicht ganz einfach. Esel haben andere Bedürfnisse als Pferde. Die Anschaffung eines Esels sollte wohlbedacht sein.

Von Almut Röhrl

Freunde fürs Leben

Die Anschaffung eines Esels bedeutet eine lange Bindung. Durch das hohe Alter von bis zu 50 Jahren ist ein verantwortungsbewusster Besitzer dem Langohr lange verpflichtet. Dies kann natürlich nicht immer eingehalten werden, aber als Geschenk zum Kindergeburtstag taugen Esel sicher nicht. Nicht selten verlieren Kinder, wenn sie größer werden, das Interesse an diesem Haustier.

Auch die tägliche zeitliche Dimension der Eselzuwendung ist nicht zu unterschätzen: Zwei Esel brauchen pro Tag mindestens eine Stunde Pflege- und Fütterungszeit. Und Vorsicht: Immer wieder kommt es zu Beschwerden von Nachbarn, die das laute, krächzende "Iiiiahhh" nicht tolerieren wollen. Der Eselruf ist auf freiem Feld bis zu fünf Kilometer weit zu hören.

Des Esels Heim

Sorgsam überprüft werden sollten auch die Unterbringungsmöglichkeiten. So führt Platz- und Bewegungsmangel zu Verhaltensauffälligkeiten wie Scharren oder "an die Wand klopfen". Esel brauchen sowohl einen Stall wie auch Freiflächen mit einem Unterstellplatz als Witterungsschutz.

Da ihr Fell nicht wasserdicht ist, dürfen Esel niemals völlig nass werden. Ein Wälzplatz muss im Eselheim unbedingt vorhanden sein, denn das Wälzen ist eine Lieblingsbeschäftigung des Esels und dient der Fellpflege.

Vorsicht vor zu fetten Wiesen

Feuchtigkeit und fette Wiesen schaden dem Esel mehr, als so mancher Eselbesitzer vermuten würde. So können falsche Fütterung und Weidehaltung zu der besonders häufig vorkommenden "Hufrehe" führen, einer Hufkrankheit, die dem Esel große Schmerzen zufügt. Des Esels Hufe sind nämlich eigentlich auf trockene und harte Böden eingestellt – ein Erbe seiner Wüstenherkunft.

Ein Esel wird von einer Frau gefüttert.

Zu "fettes" Futter wird schnell zum Problem

Auch Koliken sind eine gefürchtete Krankheit. Denn Esel sollten nicht zu fettreich ernährt werden. Das Grundfutter ist vornehmlich Heu. Alle weiteren Zusatzgaben wie Gras, Stroh, Getreide, Obst und Gemüse sollten streng reguliert werden. Von alleine hört ein Esel nicht zu fressen auf, es ist nun mal eine seiner Lieblingsbeschäftigungen.

Gesellige Esel

Der Esel ist ein geselliges Tier und sollte niemals alleine gehalten werden. Ein weiterer Esel wird sicher immer ein Freund. Achtung jedoch bei der Hengsthaltung: Diese ist nur ausgesprochenen Fachleuten empfohlen, denn Hengste sind durch ihr hohes natürliches Aggressionspotenzial extrem schwierig zu handhaben.

Vier Esel auf einer Wiese.

Esel sollten niemals alleine gehalten werden

Esel freuen sich aber auch über artfremde Stallgenossen und sind sogar als Hüteesel für die Schafherde bestens geeignet. Nie fehlen darf die ausreichende Zuwendung seiner Besitzer, denen der Esel ein treuer Weggefährte wird.

Quelle: SWR | Stand: 23.04.2020, 19:00 Uhr

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