Top 5 der Aquakulturfische

Auch im Jahr 2021 spielt die Produktion von Fischen aus deutschen Aquakulturbetrieben im Vergleich zur Seefischerei noch keine große Rolle. Der Großteil der aus Aquakultur stammenden Fische wird weiterhin eingeführt, vor allem aus Asien und Afrika. Dort ist die Aquakultur schon lange ein bedeutender Wirtschaftszweig. Beispiel für einen beliebten Importfisch: der Pangasius. Die Gesamtmenge der in Deutschland angelandeten Seefische (Fische, Krebs- und Weichtiere) betrug im Jahr 2020 199.000 Tonnen. Die Gesamtmenge der Aquakulturproduktion in Deutschland betrug im Jahr 2020 32.200 Tonnen.

Regenbogenforelle
Lebensraum: Ursprünglich in Nordamerika vorkommend, heute weltweit. Wird in Deutschland als Süß- oder Brackwasserfisch gezüchtet. Lebt auch in freien Gewässern. Gehört zu den lachsartigen Fischen, den sogenannten Salmoniden. Liebt wie die Bachforelle kalte und sauerstoffreiche Gewässer / Legt zur Vermehrung größere Strecken zurück – Wanderform. Forellen sind Raubfische. Speziell Regenbogenforellen sind schnellwüchsig und sehr robust in der Aquakulturhaltung.
Fangmethoden: Sportfischerei. Wichtigste Produktionsform ist die Aquakultur.
Wirtschaftliche Bedeutung: In Deutschland mit 6035 Tonnen Fanggewicht pro Jahr die bedeutendste Aquakultur-Fischart.

Gemeiner Karpfen
Lebensraum: Sehr alter, ursprünglicher Fisch. Früher vor allem in Südosteuropa und Asien (China), heute auch in Mitteleuropa, Amerika und Australien vorkommend. Bevorzugen stehende, langsam fließende Gewässer, Temperaturen um 20 Grad Celsius, ziehen sich im Winter in tiefere Gewässer zurück und verfallen in eine Art Winterschlaf. Drei bis vier Jahre alte Karpfen werden 30 bis 40 Zentimeter lang, ein bis zwei Kilogramm schwer.
Fangmethoden: Vorkommen vor allem in Teichen. Werden mit Netzen und Keschern abgefischt. Werden lebend gefangen und bis zum Verbrauch lebend gehalten und nicht mehr gefüttert, da dies die Fleischqualität erhält.
Wirtschaftliche Bedeutung: In Deutschland mit 4788 Tonnen Fanggewicht pro Jahr produziert, stehen laut Statistischem Bundesamt 2021 an zweiter Stelle der Aquakultur-Fischproduktion in Deutschland. Werden von Verbrauchern wegen des guten Geschmacks geschätzt. Weltweit entfallen rund acht Prozent der gezüchteten Süßwasserfische auf den Karpfen.

Lachsforellen
Lebensraum: Siehe auch Regenbogenforellen. Lachsforellen sind besonders große Forellen, mit über 1,5 Kilogramm Gewicht. "Lachsforelle" ist eher eine Handelbezeichnung, unter der Bachforellen, Seeforellen, Regenbogenforellen oder Meerforellen angeboten werden. Kennzeichen der Lachsforellen: die rosa, orange bis rötliche Färbung des Fleisches. Die Färbung ergibt sich durch Futterzusätzen wie zum Beispiel Carotinoide. Dadurch erinnern die Lachsforellen, die in der Regel gezüchtete, besonders große Regenborgenforellen sind, an Lachse.
Fangmethoden: Vorkommen: werden in der Aquakultur gezüchtet.
Wirtschaftliche Bedeutung: Die wirtschaftliche Bedeutung ist groß. In Deutschland werden 1798 Tonnen Fanggewicht pro Jahr produziert. Damit stehen Lachsforellen laut Statistischem Bundesamt 2021 an dritter Stelle der Aquakultur-Fischproduktion in Deutschland. Beliebt sind Lachsforellen, weil sie deutlich fettreicher als Regenbogenforellen, andererseits aber magerer als Zuchtlachse oder wildlebende Lachse sind.

Elsässer Saibling
Lebensraum: Der Elsässer Saibling ist eine Kreuzung aus Seesaibling und Bachsaibling. Die Saiblinge gehören zur Familie der Lachsfische, sind auf der ganzen Nordhalbkugel heimisch und bevorzugen kaltes, klares Süßwasser. Es gibt auch einige Saiblingsarten, die wegen der  Fortpflanzung zwischen Salz- und Süßwasser pendeln. Die Seesaiblinge wachsen langsamer und leiden unter zu hohem Fischereidruck.
Fangmethoden: Vorkommen: werden vor allem in der Aquakultur gezüchtet. Saiblingen können in Teichen und Becken gezüchtet werden, Nach- und Aufzucht sind aber relativ schwierig. Wichtigstes Erzeugerland ist Island. Seesaiblinge werden in Binnengewässern mit Haken und Leinen gefischt.
Wirtschaftliche Bedeutung: Der Elsässer Saibling ist ein beliebter Speisefisch, steht mit 1525 Tonnen Fanggewicht / Jahr / 2021 auf Rang 4 der vom Statistischen Bundesamt / Fisch-Informationszentrum veröffentlichten Liste der Aquakultur-Fische mit hohem Fanggewicht. Ist aufgrund der schwierigen Haltungsbedingungen deutlich teurer als Regenbogenforellen.

Europäischer Aal
Lebensraum: Der Europäische Aal ist ein Flussaal, heimisch in Europa, der Türkei und Nordafrika. Er lebt vor allem in Binnengewässern, wandert zum Laichen in die Sargassosee. Der bevorzugte Lebensraum sind Flüsse, Bäche oder Seen mit schlammigem Untergrund. Der Europäische Aal kann Jahrzehnte alt werden, Längen von weit über einem Meter erreichen und bis zu sechs Kilogramm schwer werden.
Fangmethoden: Der Europäische Flussaal wird geangelt, in Netzen und Reusen gefangen. Gezüchtet werden vor allem vor den Küsten gefangene Glasaale, die dann in Aquakultur gemästet werden, da sich Aale in Gefangenschaft ja nicht fortpflanzen.
Wirtschaftliche Bedeutung: Der Europäische Aal ist ein sehr beliebter Speisefisch, allerdings vom Aussterben bedroht. Er rangiert nach Angaben des Statistischen Bundesamtes / Fisch-Informationsdienstes auf Rang 5 der bedeutendsten Aquakulturfische. Das jährliche Fanggewicht / Jahr / beträgt 1187 Tonnen, Stand: 2021.

Stand: 23.06.2022, 14:00 Uhr

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