Gemälde eines Seilers beim Reepschlagen in einer Stadt

Hanf

Reeperbahn

Von Gregor Delvaux de Fenffe

Warum verdankt die Hamburger Reeperbahn dem Hanf ihren Namen?

Die Hauptstraße im Hamburger Stadtteil St. Pauli nennt sich Reeperbahn, die niederdeutsche Bezeichnung für Seilerbahn. Das Wort "Reep" geht zurück auf die Reepschläger – das waren Seilknüpfer, die in mühevoller Arbeit die langen, schwere Taue und Trosse ("Reepe") herstellten.

Das schwere Tauwerk wurde aus Faserhanf gewonnen, in langen Bahnen gelegt, gedreht und anschließend geteert. Für diese langen Seilbahnen benötigten die Reepschläger viel Platz.

Im 17. und 18. Jahrhundert nutzten die Reepschläger dazu die schnurgerade Hamburger Reeperbahn, eine Allee von 300 Metern, die sich damals vor den Toren der Stadt befand. Die dort hergestellten Seile und Taue wurden vornehmlich im Bergbau oder als Takelage in der Schifffahrt verwendet.

Mit dem Zeitalter der Industrialisierung begann das alte Handwerk der Reepschläger auszusterben. Im 19. Jahrhundert wurde aus der Hamburger Reeperbahn ein Rotlicht- und Vergnügungsviertel, während ihre Geschichte und ehemalige Bedeutung immer mehr in Vergessenheit geriet.

Quelle: SWR | Stand: 08.05.2020, 12:10 Uhr

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