Feiern und Festivals in Ljubljana
Sloweniens Hauptstadt Ljubljana ist eine Universitätsstadt, die Bevölkerung ist jung, ausgehfreudig und sehr interessiert an Kunst und Kultur. Das spiegelt sich in der Gastronomie und den zahlreichen Veranstaltungen und Festivals. In den wärmeren Monaten spielt sich das Leben der Ljubljaner bevorzugt draußen ab, die Terrassen am Fluss Ljubljanica sind ein beliebter Treffpunkt.
Die Altstadt steht unter Denkmalschutz, kunstgeschichtlich und architektonisch Interessierte können hier viel entdecken. Mitten in der Altstadt auf einem Hügel thront das Wahrzeichen Schloss Laibach. Tromostojve (zu Deutsch: "Drei Brücken") und andere Bauwerke des bekannten slowenischen Architekten Jože Plečnik gehören zu den Top-Sehenswürdigkeiten - ebenso der barocke Dom am Ciril-Metodov-Platz.
Nicht weit von Ljubljana wurde im Jahr 2002 das wohl älteste Holzrad der Welt entdeckt. Es hat einen Durchmesser von 70 Zentimetern und eine mehr als einen Meter lange Achse, Wissenschaftler schätzen sein Alter auf etwa 5200 Jahre.
Hier stehen auch zwei Pfahlbausiedlungen in der Gemeinde Ig, die zum UNESCO-Welterbe "Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen" gehören.
Bekanntestes Werk des Architekten Jože Plečnik: die Drei Brücken
Der älteste Weinstock der Welt
Beschaulich geht es in der zweitgrößten Stadt Sloweniens zu. Auch Maribor ist Universitätsstadt, der Puls schlägt hier aber ruhiger als in Ljubljana. Die Randviertel sind stärker von Industrie geprägt, die Innenstadt am Flüsschen Drau ist gut erhalten.
In der Drau kann man – wie eigentlich überall in Slowenien – dem Wassersport frönen und mit Kajak und Kanu unterwegs sein.
In Maribor gibt es eine Rarität zu besichtigen, die sogar den Weg ins Guinness-Buch der Rekorde gefunden hat: die angeblich älteste Weinrebe der Welt. Mehr als 400 Jahre alt soll der Weinstock "Stara trta" sein, der unbeirrt Jahr für Jahr wieder Trauben produziert.
Perfekt zum Bummeln und Eis essen: Die historische Altstadt von Maribor
Quecksilber aus dem Berg
Das zweitgrößte Quecksilber-Bergwerk der Welt steht auf der Unesco-Welterbeliste - die historische Stätte der Quecksilbergewinnung in Idrija. Hier dreht sich seit mehr als 500 Jahren alles um das chemische Element, das bis vor gut rund 50 Jahren an diesem Ort abgebaut wurde.
In Idrija spielen aber auch die feineren Handwerke eine große Rolle: In der Stadt ist man stolz auf die Spitzenklöppelei. Hier bietet sich auch die Gelegenheit, eine der sogenannten slowenischen Pyramiden zu besuchen: riesige Klausen, also Wehranlagen, mit denen Flüsse aufgestaut werden.
In Idrija wurde jahrhundertelang Quecksilber abgebaut
Schlösser und Thermalbäder
Weiter gen Osten, Richtung pannonische Tiefebene, wird Slowenien ein sanfteres Land und es findet sich viel Wein an den Hängen. Kleine Städte wie Laško, Celje und Ptuj ganz im Osten präsentieren sich mit historischen Altstädten und jahrhundertealten Traditionen: der des Brauens und Bienenzüchtens zum Beispiel, oder auch der des Karnevals.
Zahlreiche Schlösser und Burgen – teils Ruinen, teils bestens erhalten – schmiegen sich hier in die Weinberge. Auf eine Sache sind die Slowenen ganz besonders stolz: ihre Thermalquellen.
Das älteste Thermalheilbad steht in Dobrna, hier wird das mineralstoffreiche Wasser seit mehr als sechs Jahrhunderten für therapeutische Zwecke genutzt. In Podčetrtek und Rogaška Slatina sprudelt das Mineralwasser mit dem weltweit höchsten Gehalt an Magnesium.
Beliebte Freizeitbeschäftigung bei Einheimischen und Touristen: Erholen im Thermalbad
Ein Schloss im Felsen
In Postojna gibt es eine Tropfsteinhöhle, die man auch besichtigen kann. Das Höhlensystem erstreckt sich auf mehr als 20 Kilometern im Fels, für Besucher ist allerdings nur ein gutes Viertel der Gänge geöffnet. Der Ansturm von Touristen auf dieses Naturwunder ist enorm.
Nordwestlich von Postojna – gut zehn Kilometer entfernt – liegt das kleine Dorf Predjama. Am Ende eines Tales wurde im 12. Jahrhundert spektakulär ein Schloss in die mehr als 120 Meter hohe Felswand gebaut. Genauer: In den Eingang einer Höhle.
Berühmt wurde die Burg im 15. Jahrhundert, als der Raubritter Erasmus Lueger sich darin mehr als ein Jahr lang vor den Getreuen des habsburgischen Regenten verschanzte. Die trachteten ihm nach dem Leben, weil er auf einem seiner Raubzüge einen Habsburger-Verwandten getötet hatte.
Was Lueger half: Hinter und unter dem Schloss gibt es ein weit verzweigtes System geheimer Stollen, über die er sich mit Lebensmitteln versorgen ließ. Einen Teil davon können Besucher heute ebenso wie das Schloss besichtigen.
In Predjama wurde ein Schloss an den Eingang einer Höhle gebaut
(Erstveröffentlichung 2020. Letzte Aktualisierung 01.12.2020)
UNSERE QUELLEN
- Dieter Schulze: Slowenien. Baedeker Verlag, 2019.
- Klaus Schameitat: Slowenien – zwischen Alpen, Adria und Pannonischem Tiefland. Trescher Verlag, Berlin 2019.
- Lore Marr-Bieger: Slowenien. Michael Müller Verlag, Erlangen 2020.
- WDR Wunderschön: Slowenien – Alpen mit Meerblick
- Tourismusbehörde Slowenien
- Unesco Weltkulturerbeliste Idrija (Englisch)
- Unesco Weltkulturerbeliste Prähistorische Pfahlbauten (Englisch)
Quelle: WDR