Rauchende Schlote eines Steinkohlekraftwerks

Umwelt

Umweltverschmutzung

1913 fand in Bern die erste internationale Naturschutz-Konferenz statt. Trotzdem hat der Mensch große Teile der Natur inzwischen unwiederbringlich zerstört. Viele Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht und sogar das ganze Ökosystem Erde ist gefährdet.

Von Melanie Wieland

Sauberes Trinkwasser – blaues Gold

Der ehemalige deutsche Umweltminister Klaus Töpfer sprang einst im Taucheranzug in den Rhein. Er wollte beweisen, dass der Fluss wieder sauber genug ist, um darin zu baden.

Auch wenn diese Aktion vielen Zeitgenossen Ende der 1980er-Jahre noch einen Schauer über den Rücken jagte: Viele europäische Flüsse, darunter der Rhein und sogar die früher stark verseuchte Elbe, sind heute wieder sauberer.

Wie ein breites blaues Band zieht sich die Mittelelbe bei Dessau durch eine flache grüne Landschaft.

Heute wieder sauber: die Elbe

Jahrzehntelange Mahnungen von Umweltschützern und Wasserexperten haben dazu beigetragen, dass so manches Gewässer mit modernen Kläranlagen und zukunftsweisender Gesetzgebung gerettet werden konnte.

Für andere Flüsse, Seen und Meere sieht es dagegen deutlich schlechter aus. Vor allem in den ärmeren Ländern der Welt ist das Wasser oft so stark verschmutzt, dass es lebensgefährlich ist, davon zu trinken.

Mangelndes Umweltbewusstsein, Korruption, aber auch die Notwendigkeit, so billig wie möglich zu produzieren, um auf dem Weltmarkt mithalten zu können, sind buchstäblich Gift für die Flüsse.

Dabei ist Wasser die Existenzgrundlage für alles Leben auf diesem Planeten. Mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt, doch nur einen verschwindend geringen Teil davon kann der Mensch verwerten.

Brauchbares, sauberes Wasser wird knapper. Laut Unicef hatten im Jahr 2017 rund 2,1 Milliarden Menschen keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Nachhaltig kann der Umgang mit Wasser jedenfalls nicht genannt werden. Die Begradigung von Flüssen schadet dem Ökosystem enorm.

Auch die Möglichkeit, Wasser durch künstliche Leitungssysteme zu pumpen und dadurch trockene Böden als Ackerland zu nutzen, hat der Natur ausgiebig geschadet. Sowohl der Aralsee als auch das Tote Meer, aus deren Zuflüssen Wasser abgeleitet wird, trocknen nach und nach aus.

Salzschollen im Toten Meer sind als weiße Flecken im blauen Meer zu erkennen.

Droht auszutrocknen: das Tote Meer

Verkehr verpestet die Luft

Die Atemluft im Ruhrgebiet ist schon lange nicht mehr kohlenschwarz und auch in der unmittelbaren Nähe großer Industrieanlagen kann man inzwischen durchatmen. Doch von sauberer Luft kann keine Rede sein, denn sowohl die alltägliche Verbrennung des Hausmülls als auch Industrie und Verkehr verpesten nach wie vor die Umwelt.

Während früher die qualmenden Schornsteine und die Gasemissionen zu den größten Problemverursachern gehörten, ist es heute unter anderem der zunehmende Verkehr.

Emissionen wie Stickstoffdioxide, Kohlenmonoxide, Fluorkohlenwasserstoffe oder Feinstaub schaden nicht nur der Umwelt und dem Klima, sondern auch dem Menschen. Wer ständig den Ausstößen von Straßenverkehr ausgesetzt ist, hat ein erhöhtes Risiko Atemwegserkrankungen oder gar Krebs zu bekommen.

Auto mit Abgasen, die aus dem Auspuff kommen, auf der Corneliusstraße in Düsseldorf

Schädliche Abgase

Dünger und Müll – Gift für den Boden

Überdüngung und das Ablagern giftiger Altlasten und Schwermetalle belasten die Böden der Welt erheblich und verseuchen zudem das Grundwasser.

Ein Problem, das lange unterschätzt wurde, ist die zunehmende Versiegelung des Bodens. Immer mehr Straßen werden gebaut, immer mehr Landschaft wird in Bauland umgewandelt. Der Boden wird abgedichtet, was bedeutet, dass Niederschläge nicht mehr versickern können.

Die Folge: Der Grundwasserspiegel sinkt. Mit sinkendem Grundwasserspiegel aber trocknen nicht nur Brunnen und Gewässer aus. Auch der Vegetation schadet die Versiegelung, denn Baum- und Pflanzenwurzeln erreichen die Wasservorräte nicht mehr. Die Landschaft verödet.

Die Weltgemeinschaft hat das Problem Umweltverschmutzung schon lange erkannt. Doch trotz vieler Konferenzen und Beschlüsse ist es bisher nicht gelungen, die globale Umweltsituation ausreichend zu verbessern. Der Erhalt der Umwelt und der Kampf gegen die Verschmutzung bleiben somit weiterhin auf der Agenda der Staatengemeinschaft.

(Erstveröffentlichung 2003. Letzte Aktualisierung 03.07.2019)

Quelle: WDR

Darstellung: