Blues

Berühmte Interpreten

Er war einer der besten Blues-Musiker der Welt: Muddy Waters. McKinley Morganfield – wie er mit bürgerlichem Namen hieß – wurde im US-Bundesstaat Mississippi geboren. Anfang der 1940er ging Muddy Waters nach Chicago. Durch seine einzigartige Weise, die E-Gitarre für den modernen Großstadt-Blues einzusetzen, wurde er einer der wichtigsten Pioniere der Chicago-Blues-Szene. Die erfolgreichste britische Rhythm'n'Blues-Band benannte sich nach einem seiner Songs: die Rolling Stones.

Sie wurde auch Kaiserin des Blues genannt: Bessie Smith. Die Sängerin war einige der wenigen Frauen, die sich in der Blues-Szene behaupten konnten. Sie stammte aus dem US-Bundesstaat Tennessee. Ihre Karriere begann sie als Straßenmusikerin. 1923 veröffentlichte sie ihre erste Schallplatte mit dem Song "Downhearted Blues". Sie stieg zur bestbezahlten schwarzen Künstlerin in den USA auf. 1929 erfasste die Weltwirtschaftskrise auch die Musikindustrie. Wie viele andere Künstler stand auch Bessie Smith vor dem finanziellen Ruin. Aber sie konnte sich in den Folgejahren wieder etablieren. Auf dem Höhepunkt ihres Schaffens kam sie bei einem Autounfall ums Leben.

Bevor er in die Saiten seiner Gitarre haute, schlug sich Willie Dixon im Boxring, wo er sich seinen Lebensunterhalt verdiente. Der Sänger, Songschreiber und Gitarrist war neben Muddy Waters einer der wichtigsten Protagonisten der Blues-Szene in Chicago. Wie viele andere Blues-Musiker war auch er vom Süden in die Blues-Metropole des Nordens gekommen, um hier sein Glück zu versuchen. In der Stadt Vicksburg im US-Bundesstaat Mississippi geboren, kam er schon 1936 nach Chicago. Wie auch Muddy Waters wurde Dixon vom berühmten Platten-Label Chess unter Vertrag genommen.

Sein erstes Instrument war die Gitarre, aber durch eine Verletzung am linken Arm konnte er die Saiten nicht mehr greifen. Pinetop Perkins stieg aufs Klavier um. Der Musiker aus Mississippi wurde so gut, dass ihn Muddy Waters 1969 in seine Band holte. Über zehn Jahre haute er für Muddy Waters in die Tasten, bis er mit einigen Kollegen die Band verließ, um die The Legendary Blues Band zu gründen. Mit von der Partie Willie "Big Eyes" Smith. Bis zu seinem Tod war Pinetop auf der Bühne und als Gastmusiker in Aufnahmestudios aktiv. Mit 97 Jahren erhielt er noch einen Grammy für das Album "Joined at the Hip".

Duane Allman gilt als einer der besten Gitarristen aller Zeiten. Er stammte aus Nashville, Tennessee. Gemeinsam mit seinem Bruder Gregg baute er die The Allman Brothers Band auf, die sich zu einer der führenden weißen Blues-Gruppen mauserte. Die beiden Brüder wurden durch ein Konzert des Blues-Meisters B.B. King dazu angeregt, auch Blues-Musik zu machen. 1971 starb Duane bei einem Motorradunfall. Sein Bruder Gregg machte jedoch weiter mit der Musik. Das Grab von Duane in Macon im US-Bundesstaat Georgia ist zu einer Pilgerstätte für Blues-Fans aus der ganzen Welt geworden.

Der Name ist Programm: B.B. King ist der König unter den Blues-Musikern. Durch sein Gitarrenspiel wurde er zum Vorbild für viele Musiker weltweit: Jeff Beck, George Harrison und Eric Clapton bezeichnen B.B. King als ihr großes Idol. King stammt aus Mississippi und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Von dem wenigen Geld, das er besaß, kaufte er sich mit zwölf Jahren seine erste Gitarre. Eine Investition, die sich lohnte: Mit Auftritten verdiente er sich Geld, reifte zu einem hervorragenden Musiker heran und wurde schließlich von Sam Phillips unter Vertrag genommen, der in Memphis das berühmte Studio Sun Records betrieb und auch Elvis entdeckte. Hier nahm B.B. King seine ersten Songs auf.

Wayne Shepherd ist der Youngster in der Blues-Szene. Der Gitarrist stammt aus Louisiana und ist schon als Teenager vom Blues-Virus infiziert worden. Shepherd brachte sich das Gitarre spielen selbst bei und kann keine Noten lesen. Mit 13 Jahren war er bereits so gut, dass der Blues-Musiker Bryan Lee aus New Orleans ihn auf die Bühne holte. 1995 veröffentlichte Shepherd sein Debutalbum "Ledbetter Heights", das es auf Platz eins der US-Blues-Charts schaffte.

Sein blasser Körper ist übersät mit Tattoos. Diese sammelt Johnny Winter wie andere Leute Postkarten. An jedem Ort, an dem er ein Konzert gibt, lässt er sich eine neue Tätowierung stechen – und Johnny Winter kommt viel rum. Er gilt als einer der besten Blues-Gitarristen. Zudem ist er Sänger, Songschreiber und Produzent. Er mischte drei Alben der Blues-Legende Muddy Waters, die jeweils mit einem Grammy ausgezeichnet wurden. Zur Gitarre kam der Musiker über einen Umweg: Sein Zahnarzt empfahl dem Jungen, der Klarinette spielte, ein anderes Musikinstrument zu spielen, um einer Zahnfehlstellung vorzubeugen.

John Lee Hooker brachte den Blues zum Sprechen. Sein Sprechgesang – der Talkin' Blues – wurde zu seinem Markenzeichen. Hooker stammte aus Mississippi. Mit 15 Jahren haute er von zu Hause ab, ging nach Memphis und hielt sich dort mit seiner Musik über Wasser. Er spielte auf Familienfesten und in Kneipen. Später ging er nach Detroit. Die Fabriken der Autoindustrie bezahlten gutes Geld. Neben der Arbeit am Fließband hielt Hooker an seiner Leidenschaft, dem Blues, fest. 1948 feierte er mit seiner selbst geschriebenen Nummer "Boogie Chillen" seinen ersten Erfolg.

Stand: 16.01.2021, 12:10 Uhr

Darstellung: