Luthers Bibel erschien erstmals 1534 und konnte dank der Erfindung des Buchdrucks schnell vervielfältigt werden.

Erfindung des Buchdrucks

Buchdruck und Reformation

Ohne den Buchdruck gäbe es vielleicht keine evangelische Kirche. Denn die entstand nach der so genannten Reformation von 1517, als der Mönch Martin Luther die katholische Kirche kritisierte und Veränderungen forderte.

Von Martina Janning

Um das Jahr 1450, also knapp 70 Jahre zuvor, hatte Johannes Gutenberg den Buchdruck erfunden. Das machte es Martin Luther und anderen Reformatoren leicht, ihre Ansichten und Schriften zu verbreiten.

Nun konnten durch den Buchdruck Flugblätter und Abhandlungen schnell, kostengünstig und in großen Mengen hergestellt werden. Besonders Streitschriften, die aufeinander antworteten, wurden zu einer Voraussetzung für die Reformation.

Druckwerke mit den Ideen der Reformation erreichten riesige Auflagen. Allein im Jahr 1524 sollen fast 2,5 Millionen Flugblätter produziert worden sein. Überall in Europa entstanden Druckereien.

Hinzu kam: Bis Mitte des 15. Jahrhunderts gab es nur wenige deutsche Übersetzungen der Bibeln, die schwer zu verstehen waren, weil sie die Bibel Wort für Wort übersetzten. Statt dessen wurde vor allem die lateinische Version verwendet. Doch Latein konnten nur Adelige und Kirchenvertreter verstehen. Martin Luther wollte aber, dass jeder den Inhalt der Bibel verstehen kann, und übersetzte sie in ein verständliches Deutsch, indem er die Sprache der einfachen Leute benutzte.

Luthers Bibel erschien erstmals 1534 und wurde ein Bestseller. Nach wenigen Jahrzehnten gab es bereits 300 Ausgaben der deutschsprachigen Luther-Bibel. Ihre Gesamtauflage betrug etwa eine halbe Millionen Exemplare.

(Erstveröffentlichung 2023. Letzte Aktualisierung 14.12.2023)

Quelle: WDR

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