Eine Hand hält eine Spritze

Rheuma

Kortison gegen Rheuma

Wie heißt das erste Medikament, das in der Therapie von Rheuma beeindruckende Erfolge erzielen konnte?

Von Ulrike Wilhelm

Die Erfolgsgeschichte dieses Medikaments begann 1948 in der berühmten amerikanischen Mayo-Klinik. Damals setzte der Arzt Philip Hench zum ersten Mal eine abgewandelte Form des im menschlichen Körper vorkommenden Hormons Kortisol ein: das Kortison.

Obwohl es die Forscher eigentlich für andere Krankheiten entwickelt hatten, wurde es versuchsweise einer Rheuma-Patientin gespritzt – und es wirkte fantastisch. Die zuvor fast bewegungsunfähige Frau konnte wieder laufen.

Dem Biochemiker Edward Kendall gelang es in der Folge, auch chemisch die Substanz herzustellen, die fortan Kortison genannt wurde. Diese Entdeckung brachte ihm 1950 den Nobelpreis für Medizin ein.

Danach wurde Kortison in großen Mengen produziert und gehört auch heute noch zu den wirkungsvollsten Medikamenten bei der Behandlung von Rheuma und Arthrose. Kortison gilt als stärkstes entzündungshemmendes Medikament, ist allerdings kein Schmerzmittel.

Und es kann bei länger andauernder, unsachgemäßer Anwendung zahlreiche Nebenwirkungen haben. Rheumakranke können zum Beispiel unter Osteoporose leiden. Eine geringere Knochenstabilität kann schnell zu Knochenbrüchen führen.

Das Wundermittel Cortison und seine Nebenwirkungen

02:23 Min. Verfügbar bis 26.08.2024

Quelle: SWR | Stand: 13.07.2020, 08:53 Uhr

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