Der Rhein ist ein deutsches Markenzeichen. Vor 50 Jahren war er eine Kloake, ein biologisch totes Gewässer. Heute gilt er als internationales Vorzeigeprojekt für gelungene Fluss-Sanierung. Aber neben Lachsen und Maifischen finden sich auch Mikroplastik-Partikel und Schadstoffe im Rhein. Wie geht es Vater Rhein tatsächlich?
Mal Naturparadies, mal tödliche Bedrohung: Vater Rhein hat sich im Laufe seiner Geschichte stark verwandelt. Vor allem seine Begradigung machte den Rhein zur Abflussrinne für die Industrie. Heute ist er die größte Wasserstraße Europas.
Woher kommt das Mikroplastik im Rhein? Und wohin treibt es? Bisher wurde über den Transport und die Menge der winzigen Plastikteilchen vor allem im Meer geforscht. Aber was ist mit den Flüssen und ganz besonders mit dem Rhein? Zwei Forscherinnen begeben sich auf Spurensuche – unter anderem mit einem Tauchglockenschiff am Grund des Rheins.
Früher wurden Lachse zu Hunderttausenden aus dem Rhein gefischt. Doch in den 1960er Jahren war der Rheinlachs ausgestorben. Zwar läuft in NRW seit Jahrzehnten ein aufwendiges Wiederansiedlungsprogramm. Dennoch musste der Bestand jedes Jahr mit einer Million neuer junger Lachse aufgefüllt werden. Jetzt endlich gibt es Hoffnung, dass der Rheinlachs bald wieder ohne menschliche Unterstützung überleben kann – in einem kleinen Fluss in Nordrhein-Westfalen.
Soll die Fahrrinne für die Schiffe im Rhein überall auf 2,10 Meter vertieft werden? Wirtschaft und Politik sind dafür, weil eine Rheinvertiefung der Schifffahrt nutzen würde und so viele Tonnen Güter über den Fluss statt über die Straßen transportiert werden könnten. Doch Naturschützer befürchten große Schäden für Tiere und Pflanzen, weil ein tieferer Rhein den Grundwasserspiegel senken könnte.
Von der Quelle bis zur Mündung legt der Rhein 1234 Kilometer zurück und passiert unterwegs sechs Staaten und sogar einen Kaltwassergeysir.
Jahrzehntelang waren die Lachse im Rhein so gut wie ausgerottet. Inzwischen kehren sie dank einiger Natur-Projekte zurück.
Algen, Flechten, Schnecken, Fische und Insekten: Es ist ein gutes Zeichen, wenn in Bächen und Flüssen viel Leben steckt.
Sauberes Wasser einfach aus dem Hahn: Das Trinkwasser in Deutschland wird sorgfältig gereinigt und kontrolliert.
Trinkwasser aus der Kanalisation oder Gartenbewässerung aus Abwasser – aufbereitet in eigenen kleinen Haus-Kläranlagen? Das ist teilweise heute schon Wirklichkeit.
Wer den sagenumwobenen Nibelungenschatz findet, hat ausgesorgt. Das Nibelungenlied beschreibt einen legendären Schatz von gewaltigem Umfang.
Die Auenlandschaften der Oberrheinebene sind ein Paradies für Mücken. Eine flächendeckende Mückenbekämpfung ist deshalb wichtig.
Wir sind umgeben von winzigen Plastikpartikeln, dem sogenannten Mikroplastik.
Wenn fremde Tiere und Pflanzen in heimischen Flüssen und Seen ausgesetzt werden, kann dies ganze Ökosysteme verändern und heimische Arten verdrängen.
Die promovierte Biologin mit Schwerpunkt Toxikologie leitet das Referat Mikroplastik am Institut für sozial-ökologische Forschung. Eines ihrer Spezialgebiete sind Medikamenten-Rückstände im Wasser und die Veränderung der Biodiversität durch den Klimawandel.
Der promovierte Biologe Peter Diehl ist am Rhein geboren und heute Geschäftsführer der Flussgebietsgemeinschaft Rhein. Seit mehr als 25 Jahren beschäftigt er sich beruflich mit dem Zustand des größten deutschen Flusses.
Rund zwei Jahrhunderte lang versuchten die Menschen den gefährlichen, wildromantischen Rhein zu bändigen. Inzwischen wird das enge Betonkorsett an manchen Stellen wieder aufgebrochen.
Bis ins 20. Jahrhundert gab es im Rhein mehr Lachse als in jedem anderen Fluss Europas. Dann starben die Rhein-Lachse aus – doch jetzt kehren sie zurück.
Bäche und Flüsse sind ein einzigartiges Biotop. Die Artenvielfalt ist groß im und am Wasser. Doch das Ökosystem unserer Fließgewässer ist in Gefahr.
Deutschlands Wasserverbrauch ist vorbildlich. Wir haben eine hohe Wasserqualität, dichte Leitungen und gehen im Vergleich zu anderne Industrieländern sparsam mit dem Wasser um.
Wo immer sich der Mensch ausbreitet, haben Tiere und Pflanzen meist das Nachsehen. Zahllose Arten sind durch den schonungslosen Umgang mit der Natur bereits vernichtet worden.
Mit Schiffen eroberten die europäischen Staaten einst die Weltmeere. Die Handelsschifffahrt brachte dann die Reichtümer ferner Länder – wie Gewürze und Gold – zurück in die Alte Welt.
Schon vor 450 Millionen Jahren besiedelten die ersten Fische unsere Meere. Heute leben mehr als 20.000 verschiedene Arten in Bächen, Flüssen und Meeren.
Dass sich Tiere und Pflanzen neue Lebensräume suchen, ist nichts Neues. Doch wenn fremde Organismen in neue Gebiete einfallen, gerät so manches Ökosystem ins Straucheln.
"Unser Wissen ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean", wusste schon Isaac Newton. Ich hoffe, dass ich mit Planet Wissen einen kleinen Teil dazu beitragen kann, dass aus diesem Tropfen wenigstens eine kleine Pfütze wird.
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