Das Abwehrverhalten des Bombardierkäfers

Sprengstoff

Bombardierkäfer

Einige Tiere greifen zu explosiven Mitteln, um sich zu verteidigen. Wie die Bombardierkäfer, die nur fünf bis sieben Millimeter groß sind. Zu spaßen ist mit ihnen trotzdem nicht: Bei Gefahr verursachen sie eine Explosion.

Von Marietta Arellano

Lange Zeit wusste man nicht, wie der Bombardierkäfer diese kleinen Explosionen auslöst. Dann gelang es den Naturwissenschaftlern in den 1960er-Jahren, mit mikrochemischen Methoden das Geheimnis des Käfers zu lüften.

Zwei Drüsen im Inneren seines lang gestreckten Hinterleibes sorgen für die Produktion der chemischen Substanzen Hydrochinon und Wasserstoffperoxid. Bei Gefahr entlässt der Bombardierkäfer die Substanzen in eine Explosionskammer, wo sie dann miteinander reagieren. Dabei entstehen unter anderem Wasser, Sauerstoff und auch Wärme.

So heiß wird es dann im Bauch des Bombardierkäfers, dass das Wasser verdampft und sich ein großer Druck in der Explosionskammer aufbaut. Mit lautem Knall entlässt der Bombardierkäfer schließlich das Gasgemisch aus seinem Körper. Das hat abschreckende Wirkung.

Zumal es dem Käfer möglich ist, sein Hinterteil in jede Richtung um bis zu 270 Grad zu drehen und so den Feind genau anzupeilen. Die bis zu 100 Grad Celsius heiße und stinkende Substanz trifft den Angreifer mit voller Wucht. Bis zu 20 Explosionen hintereinander kann der Käfer aus der Öffnung im letzten Hinterleibsring entlassen.

Die Abwehrwolke zeigt bis zu einer Entfernung von 30 Zentimetern ihre Wirkung. Fressfeinde, wie Vögel oder Frösche, sollten sich deshalb zweimal überlegen, ob sie die unscheinbaren Käfer tatsächlich angreifen.

(Erstveröffentlichung 2006. Letzte Aktualisierung 08.10.2019)

Quelle: WDR

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