Tante-Emma-Laden in den 30er Jahren

Konsum

Tante-Emma-Laden

Warum wird ein Geschäft auch "Laden" oder "Tante-Emma-Laden" genannt?

Von Inés Carrasco

Der Ursprung für die Bezeichnung "Laden" liegt im 13. Jahrhundert. Damals hängten die Menschen, die etwas zu verkaufen hatten, ihre hölzernen Fensterläden ab und bockten sie vor ihren Fenstern auf, um darauf ihre Waren anzubieten.

Manchmal diente der obere Fensterladen auch als Regenschutz und der untere als Theke. In Riedlingen an der Donau in Oberschwaben lassen sich zum Beispiel heute noch solche Läden finden. Diese Bedeutung setzte sich dann im 15. Jahrhundert durch und wird seitdem gebraucht.

Weil der Laden oft von einer einzelnen älteren Frau betrieben wurde, bürgerte sich der Zusatz "Tante-Emma-" ein. Sprachwissenschaftler ordnen diesen Begriff der Nachkriegszeit zu. Es wird vermutet, dass der Vorname Emma in dieses sprachliche Bild einbezogen wurde, weil er früher im Hausangestellten- und Dienstbotenbereich sehr verbreitet war.

Der Begriff "Tante" kam hinzu, weil er vor allem in der Kindersprache eine liebevolle, freundliche Frau beschrieb. "Tante Emma" steht für Kleinräumigkeit, Nähe, Überschaubarkeit, Nachbarschaft und mittlerweile auch für Nostalgie.

(Erstveröffentlichung 2003. Letzte Aktualisierung 18.05.2020)

Quelle: WDR

Darstellung: