Eine junge Katze sitzt im Gras und miaut in die Kamera

Katzen

Die Sprache der Katzen

Katzen können maunzen, miauen, fauchen und schnurren. Doch das ist noch lange nicht alles.

Von Susanne Decker

Mit dem Körper spricht sich's lautlos

Fühlt die Katze sich wohl, hat sie einen entspannten Ausdruck und einen ruhigen Blick. Die Ohren sind nach vorne und leicht nach außen gerichtet, die Schnurrhaare stehen seitwärts. Ein hochaufgerichteter Schwanz bedeutet: Hallo! Die Begrüßung wird durch einen hocherhobenen Kopf noch unterstrichen.

Leichtes Wedeln mit dem Schwanz, Schnurrhaare nach vorne und breit gefächert, Ohren spitzen und nach vorne drehen heißt: Aufmerksam! Bei Katzen, die zunächst einfach nur daliegen und dösen, kann ein zuckendes Ohr die ersten Anzeichen von Aufmerksamkeit verraten.

Eine Katze faucht mit angelegten Ohren

Jetzt ist der Spaß vorbei!

Sind Ohren und Schnurhaare angelegt und vergrößern sich dann auch noch die Pupillen, heißt es: Vorsicht, sonst setzt's was! Diese Signale sollte man rechtzeitig deuten, man nimmt sie allerdings meist schon intuitiv wahr.

Bei Angst will sich die Katze unsichtbar machen. Ohren und Schnurrhaare angelegt, Augen und Pupillen schmal, Kinn angedrückt – die Katze ist völlig angespannt und kann im nächsten Moment zum Angriff übergehen.

Dann ist das Fell gesträubt, die Pupillen sind riesengroß. Das ganze Gehabe wird noch durch einen hin- und herpeitschenden Schwanz unterstrichen.

Greift die Katze an, sind die Beine hoch aufgerichtet, die Ohren sind nach hinten gedreht, die Schnurrhaare breit gefächert. Der Schwanz ist kurz hinter der Wurzel hakenförmig abgebogen und die Haare sind gesträubt.

Erinnerung an Kinderzeiten

Manchmal spricht die Katze auch in einer Körper-Babysprache. Das Treteln zum Beispiel ist eine typische Bewegung, die kleine Katzen machen, wenn sie an der Zitze der Mutter saugen und den Milchfluss anregen wollen. Bei vielen Katzen bleibt diese Eigenschaft ein ganzes Leben lang erhalten.

Auch schon längst erwachsene Katzen verfallen immer wieder ins Treteln, wenn sie sich auf den Schoß eines geliebten Menschen setzen. Manche Katzen können es gar nicht lassen und verbinden das Treteln mit einem Nuckeln, vorwiegend an der Kleidung. Eine tretelnde Katze ist entspannt und fühlt sich rundum wohl.

Eine Katze gähnt Richtung Kamera

Auch Gähnen bedeutet Wohlfühlen

"Miau" ist nur für Menschen

Das "Miau" einer Katze kennt jedes Kind – und das ist auch kein Wunder, denn das "Miau" ist speziell für uns Menschen reserviert und wird nur in solchen Fällen angewendet, in denen die Katze von alleine ohne Hilfe nicht weiterkommen würde.

Wir Menschen werden also mit diesem Laut konfrontiert, wenn wir Türöffner, Dosenöffner oder Ähnliches sein dürfen.

Schnurren

Schnurren ist gleichbedeutend mit Wohlfühlen. Das liegt nahe. Denn wer eine schnurrende Katze auf dem Schoß liegen hat, der entspannt gleich mit. Allerdings schnurren Katzen auch in eher schlimmen Situationen – unter Schmerzen zum Beispiel. Deshalb vermutet man, dass die Katze nicht nur schnurrt, wenn sie sich wohlfühlt, sondern dass sie auch schnurrt, wenn sie sich wohl- oder zumindest besser fühlen will.

Das Schnurren der Katze wird von Wissenschaftlern genauer unter die Lupe genommen, vor allem die Frequenzen des Schnurrens, die auch als Heilfrequenzen bekannt sind.

Eine schlafende Katze

Schnurren begleitet häufig die Einschlafphase

Wir wünschen gute Unterhaltung!

Das Einmaleins der Katzensprache wäre also gelernt. Wer sich allerdings mit seiner Katze gepflegt unterhalten will, sollte viel beobachten, viel mit ihr reden und vor allem: gut zuhören – dann wird sich eine Verständigungsbasis fast wie von selbst ergeben.

Übrigens: Es gibt gesprächige und weniger gesprächige Katzenarten. So sind zum Beispiel die Siamkatzen oder die Türkisch Van-Katzen für einen Schwatz besonders gut zu haben.

Drei junge Siamkatzen schauen nach rechts

Die Siamkatze hört auch gerne zu

Quelle: SWR | Stand: 25.02.2020, 18:00 Uhr

Darstellung: