Formen der Depression

02:23 Min. Verfügbar bis 24.09.2024

Depressionen

Formen der Depression

Depressionen lassen sich nach der Schwere der Erkrankung und nach ihrem Verlauf unterscheiden. Je mehr typische Symptome der depressiven Verstimmung auftreten, desto schwerer ist die Depression.

Von Annette Holtmeyer, Britta Schwanenberg und Katrin Ewert

Depression ist nicht gleich Depression. Je nachdem, an wie vielen Symptomen die Betroffenen leiden, teilen Mediziner die Erkrankung in leicht, mittel oder schwer ein.

Von einer leichten Depression sprechen Ärzte, wenn Betroffene an mindestens zwei Hauptsymptomen leiden (siehe Kasten). Bei einer mittelgradigen Depression kommen drei bis vier Zusatzsymptome hinzu. Eine schwere Depression liegt vor, wenn der Betroffene unter allen drei Hauptsymptomen und mindestens vier Zusatzsymptomen leidet.

Hauptsymptome einer Depression

  • Depressive Stimmung
  • Interessensverlust
  • Antriebsmangel

Zusatzsymptome einer Depression

  • Konzentrationsstörungen
  • vermindertes Selbstwertgefühl
  • Schuldgefühle
  • negative und pessimistische Zukunftsvorstellungen
  • Schlafstörungen
  • Appetitlosigkeit

Ärzte sprechen von einer Depression, wenn die typischen Symptome wie depressive Stimmung, Interessensverlust und Antriebsmangel über mindestens zwei Wochen bestehen. Wie lange die Depression dauert, ist je nach Patient verschieden. Manche Betroffenen haben über einige Wochen Beschwerden, bei anderen hält die Depression über mehrere Monate oder sogar Jahre an. Im Laufe der Zeit gibt es in der Regel Phasen, in denen die Patienten unter stärkeren Symptomen leiden und Phasen, in denen es ihnen besser geht.

Ein anderes Krankheitsbild ist die sogenannte bipolare Störung. Davon sprechen Mediziner, wenn sich bei den Betroffenen depressive und manische Phasen abwechseln. Während der manischen Phase sprudeln die Betroffenen über vor Energie, haben ein hohes Selbstbewusstsein und große Unternehmungslust. Dabei verlieren sie oft die Kontrolle über ihr Handeln, gehen unverantwortliche Risiken ein und bringen sich und andere in Gefahr.

Zwei weitere, aber schwächer ausgeprägte Formen sind die Zyklothymie und die Dysthymie. Betroffene mit einer Zyklothymie klagen über Stimmungsschwankungen, ohne dass sich ein Bezug zu äußeren Ereignissen ausmachen lässt. Ähnlich wie bei der bipolaren Störung wechseln sich Niedergeschlagenheit und Hochstimmung ab. Sie sind aber wesentlich schwächer ausgeprägt, sodass die Krankheit häufig gar nicht erkannt wird.

Bei der Dysthymie haben die Betroffenen ähnliche Symptome wie bei einer leichten Depression. Dafür dauern die depressiven Phasen wesentlich länger – für gewöhnlich mehr als zwei Jahre. Oft beginnt eine Dysthymie schon im Jugendalter und kann manchmal lebenslang in unterschiedlicher Intensität anhalten.

Ein älterer Mann sitzt mit geschlossenen Augen auf einer Bank und stützt den Kopf in die Hände

Dysthymia-Betroffene haben leichtere Symptome, leiden aber länger als depressive Patienten

Auch eine Kombination mit weiteren psychischen Erkrankungen ist bei einer Depression häufig. Etwa 20 bis 30 Prozent der Patienten haben zusätzlich eine Angst- oder Panikstörung. Viele Betroffene mit Depressionen leiden unter einer sozialen Phobie.

(Erstveröffentlichung: 2005. Letzte Aktualisierung: 25.03.2021)

Quelle: WDR

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