Ein Mönchskopf, der geschabt wird. Dahinter zwei ganze Käse

Käse

Mönchskopf

Der "Tête de Moine, Fromage de Bellelay", übersetzt "Mönchskopf", ist ein Halbhartkäse mit einem sehr feinen Teig, der im Mund leicht schmilzt. Er wird nicht geschnitten, sondern mit Hilfe einer sogenannten "Girolle" zu feinen Rosetten geschabt.

Von Rolf Stephan

Seinen Namen verdankt der Käse "Tête de Moine" wohl zunächst der Tatsache, dass er von den Mönchen des Klosters Bellelay im Berner Jura erfunden wurde. Das Kloster Bellelay wurde 1136 aufgebaut und sechs Jahre später von Papst Innozenz II. bestätigt.

Schon 1192, also ein Jahrhundert vor den Anfängen der Eidgenossenschaft, wurden die Mönche aus dem Kloster Bellelay erstmals im Zusammenhang mit Käse erwähnt. Damals beglichen sie den Jahreszins für verschiedene Grundstücke mit im Kloster hergestellten Käse.

Der Name "Tête de Moine" kam dann im 18. Jahrhundert auf. Das Rundschaben des Käses mit einem hochgestellten Messer erinnerte die Zeitgenossen an das Schaben des Mönchskopfes, um dessen Tonsur herzustellen. Daher der Name "Tête de Moine". Eine andere Version lautet, dass die Menge des im Kloster gelagerten Käses "pro Mönchskopf" angegeben worden sei.

Tonsur/Glatze

Das Schaben des Käses soll an eine Tonsur erinnern

Heute wird der "Tête de Moine" von neun verschiedenen Käsereien im Berner Jura hergestellt. Im ehemaligen Kloster Bellelay ist eine Schaukäserei eingerichtet, in der sich die Besucher über die traditionelle Käseherstellung informieren können.

Quelle: SWR | Stand: 13.09.2019, 14:45 Uhr

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