Dichter dran: Heinrich Heine

Planet Schule 03.03.2020 09:10 Min. UT Verfügbar bis 12.11.2028 WDR

Romantik

Heinrich Heine

Heinrich Heine war einer der wichtigsten deutschen Dichter und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Bis heute ist sein Name untrennbar mit der Epoche der Romantik verbunden.

Von Alfried Schmitz

Die Epoche der Romantik dauerte etwa von 1795 bis 1848 und ist geprägt von einer besonderen Betonung der Gefühle. Nicht die Wirklichkeit und wissenschaftliche Erkenntnis stehen im Vordergrund der Werke, sondern das Verträumte und Geheimnisvolle.

Heinrich Heine, 1797 in Düsseldorf geboren, nimmt in der Romantik eine Sonderstellung ein. Denn sein Leben und seine Werke waren einerseits von revolutionärem Gedankengut geprägt, andererseits auch von romantischem Geist.

Als junger Mann studierte Heine in Bonn, Göttingen und Berlin Jura und verfasste während seines Studiums, das er mit dem Doktorgrad abschloss, erste wichtige lyrische Gedichte. Darunter auch das berühmte Loreley-Gedicht, das der Komponist Friedrich Silcher vertonte und das zu einer Hymne der romantischen Bewegung wurde.

Auch heute ist dieses Lied eines der beliebtesten und bekanntesten Werke der Romantik. Die ersten Zeilen lauten:

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
Daß ich so traurig bin;
Ein
Märchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Die Luft ist kühl und es dunkelt,
Und ruhig fließt der
Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendsonnenschein.

Eine in Öl gemalte Porträt-Skizze  zeigt den Dichter Heinrich Heine

Heinrich Heine

Heines Poesie machte ihn schon zu Lebzeiten berühmt, so dass er nach seinem Studium gut von der Schriftstellerei leben konnte. Viele seiner Gedichte wurden durch die Vertonungen durch berühmte Musiker wie Schubert, Schumann oder Mendelssohn-Bartholdy zu Volksliedern.

Künstlerische Inspiration fand Heinrich Heine in seinen ausgedehnten Reisen, die ihn nach Polen führten, zu seinem Dichterkollegen Goethe nach Weimar, durch den Harz und bis nach Italien und England.

Seine Eindrücke verarbeitete er 1826/1827 in der Verssammlung "Reisebilder", die er kurze Zeit später in erweiterter und überarbeiteter Form als "Buch der Lieder" noch einmal auf den Markt brachte. Durch diese erfolgreichste deutsche Gedichtesammlung wurde Heine auch im europäischen Ausland bekannt.

1831 ging Heinrich Heine nach Paris, wo er als Korrespondent für die "Augsburger Allgemeine Zeitung" arbeitete. Neben seiner journalistischen Arbeit fand er auch die Zeit, weitere wichtige literarische Werke zu veröffentlichen, in denen er zum Teil offene Kritik an den sozialen und politischen Zuständen in Deutschland übte.

So zum Beispiel im bissig-ironischen "Deutschland. Ein Wintermärchen" (1844). Geprägt von einer inneren Zerrissenheit, die zwischen Liebe und Hass zu seiner deutschen Heimat, von Glaube und Zweifel an Gott geprägt war, starb Heinrich Heine nach langem Leiden 1856 in Paris. Begraben wurde er auf dem berühmten Friedhof im Künstlerviertel Montmartre.

(Erstveröffentlichung 2007. Letzte Aktualisierung 04.12.2019)

Quelle: WDR

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