Symbole: Sexualität, Geschlecht, männlich, weiblich

Hormone

Geschlechtshormone

Zum ersten Mal spüren wir die Geschlechtshormone während der Pubertät, wenn der Körper geschlechtsreif wird und sich stark verändert. Dem einen machen sie während dieser Zeit mehr zu schaffen, dem anderen weniger.

Von Phoebe Rosenkranz

Geschlechtshormone prägen das Geschlecht

Die Geschlechtshormone werden zum größten Teil in den Hoden des Mannes und den Eierstöcken der Frau gebildet. Es werden drei Gruppen von Geschlechtshormonen unterschieden: Androgene, Östrogene und Gestagene.

Die Hoden bilden hauptsächlich Androgene. Das wichtigste und bekannteste Androgen ist Testosteron. Testosteron wird schon sehr früh während der embryonalen Entwicklung gebildet und bestimmt, dass sich der Fötus männlich entwickelt.

Während der Pubertät sorgt eine Erhöhung der Androgen-Konzentration im Körper für die Ausbildung der männlichen sekundären Geschlechtsmerkmale. Hierzu gehören Muskelwachstum, Stimmbruch und vermehrte Körperbehaarung. Auch auf das Verhalten wirken sich die Androgene aus. Bei Säugetieren und anderen Wirbeltieren prägen sie den Sexualtrieb und erhöhen die Aggressivität.

Der weibliche Organismus wird hauptsächlich durch Östrogene und Gestagene reguliert. Östrogene steuern die Entwicklung der weiblichen Geschlechtsmerkmale. Sie leiten Fettablagerungen als Energievorrat ein, stimulieren die Brustentwicklung und beeinflussen das weibliche Sexualverhalten.

Gestagene, vor allem das Progesteron, bereiten die Schleimhaut der Gebärmutter in jedem Menstruationszyklus erneut für die Einnistung eines Embryos vor.

Störungen der hormonellen Verhältnisse

Zwar werden allgemein die Geschlechtshormone in weibliche (Gestagene, Östrogene) und in männliche (Androgene) unterteilt, grundsätzlich produzieren jedoch beide Geschlechter männliche und weibliche Geschlechtshormone.

Sie tun dies allerdings in ganz unterschiedlichen Mengenverhältnissen. Ist das normale Mengenverhältnis der Geschlechtshormone gestört, hat dies große Auswirkungen auf die Entwicklung des Organismus.

Ein auf längere Sicht erhöhter Testosteronspiegel kann bei der Frau beispielsweise zum sogenannten Hirsutismus führen, also zu einer verstärkten männlichen Behaarung im Gesicht, auf Brust, Schenkeln und Rücken. Häufig kommt eine schwere Akne hinzu. Die Ursachen des Krankheitsbildes hängen mit dem männlichen Hormon Testosteron zusammen.

In den meisten Fällen leiden die Betroffenen entweder an einer Überempfindlichkeit gegenüber dem Testosteron, das auch im weiblichen Körper in kleinsten Mengen gebildetet wird, oder es wird durch eine Fehlfunktion der Eierstöcke zu viel Testosteron gebildet.

Letzteres wird als Polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS) bezeichnet. PCOS geht häufig zusätzlich mit Übergewicht und Stoffwechselstörungen einher.

Als medizinische Maßnahme gegen Hirsutismus wird beispielsweise die Antibabypille verschrieben. Die darin enthaltenen Gestagene und Östrogene reduzieren die Testosteronproduktion in den Eierstöcken. Östrogen bindet zusätzlich das Testosteron im Körper und macht es damit unwirksam.

Antibabypillen in einer Packung

Gegen zu viel Testosteron hilft die Antibabypille

(Erstveröffentlichung 2009. Letzte Aktualisierung 13.01.2020)

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Quelle: WDR

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