Schaubild: Luft, Wasser- und Bodenkreislauf des Baumes

Bäume

Wie funktioniert ein Baum?

Der Baum kann als große Fabrik verstanden werden, in der viele Transportvorgänge und chemische Prozesse stattfinden und koordiniert werden müssen.

Von Phoebe Rosenkranz

Der Wasserkreislauf

Die Wurzeln des Baumes nehmen Wasser und gelöste Mineralstoffe aus dem Boden auf. Nun muss das mineralhaltige Wasser durch das gesamte Sprosssystem des Baumes transportiert werden – also über den Stamm in die einzelnen Zweige und Blätter.

Dabei nehmen die Blätter eine besondere Funktion ein, da sie in ihrer Gesamtheit eine riesige Verdunstungsoberfläche bilden. Da ständig Wasser an den Blättern verdunstet, muss der Baum immer für Nachschub aus den Wurzeln sorgen.

So entsteht ein stetiger Wasserstrom von den Wurzeln in die Blätter. Das Wasser verdunstet hauptsächlich durch die Spaltöffnungen der Blätter. Irgendwann fällt es wieder als Niederschlag auf die Erde und kann erneut durch die Wurzeln des Baumes aufgenommen werden.

Die Atmung des Baums

Durch die Spaltöffnungen der Blätter findet auch der Gasaustausch des Baumes mit der Atmosphäre statt. Der Baum nimmt, wie alle grünen Pflanzen, Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf und verarbeitet es mithilfe der Lichtenergie zu Zucker.

Zucker braucht der Baum als Energielieferant für seine Wachstums- und Stoffwechselprozesse. Der Vorgang, Zucker aus Kohlendioxid herzustellen, ist sehr komplex und wird als Photosynthese bezeichnet.

Dichter, grüner Laubwald, in den die Sonne scheint, zwischen den Bäumen steht ein Hund.

Mit Hilfe von Licht produziert der Baum Zucker

Als Abfallprodukt der Photosynthese gibt der Baum Sauerstoff frei, den alle Lebewesen zum Atmen brauchen. Auch der Baum atmet und verbraucht hierfür Sauerstoff. Allerdings weitaus weniger, als er produziert.

Die Wurzelzellen müssen ebenfalls mit Sauerstoff versorgt werden und geben Kohlendioxid frei. Dieser Vorgang ist Teil der sogenannten Bodenatmung.

Bakterien helfen dem Baum

Neben Kohlendioxid und Sauerstoff benötigt der Baum Stickstoff zum Leben. Den gasförmigen Stickstoff in unserer Atmosphäre kann der Baum aber nicht direkt aufnehmen.

Stickstoffbakterien im Boden wandeln den gasförmigen Stickstoff in eine für den Baum verwertbare Form um und legen einen Stickstoffvorrat an. Über seine Wurzeln kann sich der Baum dann damit versorgen.

Im Herbst verlieren unsere heimischen Laubbäume ihre Blätter und legen eine Ruhepause ein, in der kaum Wachstum stattfindet. Die herabfallenden Blätter werden am Boden zusammen mit anderen organischen Abfällen von Bakterien und Pilzen zersetzt und bilden die sogenannte Humusschicht, die als Mineralstoffspeicher dient.

Regnet es, werden die Mineralstoffe aus der Humusschicht ausgewaschen. So bekommt der Boden nach und nach seine Mineralstoffe zurück, die dann zusammen mit Wasser wieder durch die Wurzeln in den Baum gelangen können.

(Erstveröffentlichung: 2007. Letzte Aktualisierung: 07.07.2020)

Quelle: WDR

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