Die Pyramiden von Gizeh.

Pyramidenbau

Die sieben antiken Weltwunder

Monumentale Bauten und architektonische Höchstleistungen haben die Menschen schon früh fasziniert. Bereits in der Antike gab es Listen der eindrucksvollsten Bauwerke. Eine ist die Liste der sieben Weltwunder.

Von Götz Bolten

Die Pyramiden von Gizeh (Ägypten)

Noch heute kann man staunend vor den Pyramiden von Gizeh stehen. In der Antike muss der Anblick sogar noch faszinierender gewesen sein, denn damals waren sie mit schneeweißem, glänzendem Kalkstein umgeben.

Die Pyramiden sind das einzige noch erhaltene der sieben antiken Weltwunder. Zu den Pyramiden gehören die Cheops-Pyramide, die Chephren-Pyramide und die Mykerinos-Pyramide.

Die Zeusstatue des Phidias (Griechenland)

Im Jahre 432 vor Christus begann der griechische Künstler Phidias mit dem Bau einer Statue, an der er dann sechs Jahre lang arbeitete. Die thronende Statue zeigte Zeus – den obersten olympischen Gott der antiken griechischen Mythologie.

Die Statue hatte eine Höhe von fast 13 Metern, ihr Kern bestand aus Zypressen und Edelholz. Die unbekleideten Körperpartien waren mit Elfenbein bedeckt, große Teile der Statue waren aus purem Gold.

Bei einem Brand im Tempel von Olympia wurde die Statue zerstört.

Historischer Stich von einer riesigen Zeusstatue des Bildhauers Phidias im Innenhof des Zeustempels in Olympia.

Die Zeusstatue von Phidias

Der Artemis-Tempel (Türkei)

Das erste Mal wurde der Artemis-Tempel von Ephesos im Jahre 440 vor Christus fertiggestellt, nach einer Bauzeit von 120 Jahren. Durch eine Brandstiftung wurde der Tempel im Jahr 356 vor Christus zerstört. Doch er wurde wieder aufgebaut, diesmal noch prächtiger als zuvor.

Auf einer 125 mal 65 Meter großen Plattform aus Marmor hielten 127 Säulen von je 18 Metern Höhe die gigantische Dachkonstruktion. Unter Konstantin dem Großen (280-337 nach Christus) wurde der Tempel schließlich wieder zerstört und die Reste versanken im Sumpf.

Kupferstich von Martin de Vos (15. Jahrhundert): Tempel von Ephesos, 600 v. Chr..

Der Artemis-Tempel von Ephesos

Das Grabmal von Mausolos (Türkei)

Wie die Pharaonen sorgte sich König Mausolos schon zu Lebzeiten um eine angemessene Begräbnisstätte. Im Vergleich zu den damals üblichen Grabstätten wurde sein Grab aus kunstvoll gehauenen Steinblöcken gigantisch: Es hatte eine Fläche von 39 mal 33 Metern und war stolze 49 Meter hoch.

Im Jahre 334 vor Christus stellte Alexander der Große den Bau fertig. Im 13. Jahrhundert wurde das Mausoleum durch ein Erdbeben zerstört. Die Trümmer wurden 200 Jahre später in Verteidigungsanlagen verbaut.

Historische Landkarte nach Herdot von Halikarnassos in der heutigen Türkei

Das Mausoleum von Halikarnassos stand in der heutigen Türkei

Die hängenden Gärten von Babylon (Irak)

Über die hängenden Gärten von Babylon ist wenig bekannt. Eine erste Quelle datiert den Bau auf 775 vor Christus.

Direkt am Euphrat soll eine rund 30 Meter hohe Terrasse gestanden haben. Der Terrassengarten stand auf massiven Pfeilern, unter ihm war ein Gangsystem. Die Terrasse wurde durch Gips und Blei abgedichtet, sodass das Wasser des Bodens nicht in das Gangsystem eindringen konnte.

Ein Kupferstich zeigt die Stadt Babylon mit dem Turm und einem markanten treppenförmigen Gebäude: die Hängenden Gärten von Babylon.

Das treppenförmige Gebäude: die Hängenden Gärten von Babylon

Der Koloss von Rhodos (Griechenland)

Mit dem Koloss von Rhodos huldigten die Griechen ihrem Schutzpatron Helios. Nach zwölf Jahren Bauzeit wurde die etwa 35 Meter hohe Bronzestatue im Jahr 290 vor Christus aufgestellt. 66 Jahre später brachte ein Erdbeben das Monument zu Fall.

Rund 900 Jahre blieb die Statue in der Stadt liegen, bis sie 653 nach Christus von den Arabern zerlegt und zum Einschmelzen abtransportiert wurde.

Historische Zeichnung des Koloss von Rhodos. Eine riesige Statue mit einem brennenden Gefäß in der rechten Hand steht breitbeinig über einer Hafeneinfahrt von Rhodos.

Der Koloss von Rhodos

Der Leuchtturm von Pharos (Ägypten)

Der gewaltige Leuchtturm verdankt seinen Namen der kleinen küstennahen Insel Pharos vor Alexandria, auf der er im Jahr 279 vor Christus fertiggestellt wurde.

Auf einem 30 mal 30 Meter großen Fundament stand der Turm, auf seiner Spitze war eine gigantische Bronze-Statue, mit der er eine Gesamthöhe von 113 Metern erreichte. Ein Erdbeben zerstörte den Leuchtturm von Pharos im 14. Jahrhundert, seine Trümmer wurden 1480 in der nahegelegenen Festung Kait-bey verbaut.

Historisches Gemälde des Leuchturms von Pharos. Ein riesiger Leuchtturm steht auf einer vorgelagerten Halbinsel vor der Kulisse einer Stadt.

Der Leuchtturm von Pharos

(Erstveröffentlichung 2002. Letzte Aktualisierung 10.05.2021)

Quelle: WDR

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